Der Wal und das Ende der Welt
Der Wal und das Ende der Welt von John Ironmonger, einer der ersten Romane die ich gelesen habe. Das Buch wurde mir vor ca. zwei Jahren von meinem Freund und damaligen Mitbewohner Roman empfohlen. Ja, das ist kein schlechter Wortwitz.
Das Buch hat bei mir einen Nerv getroffen. Der Vergleich des Lebens auf dem Land, mit ein paar verrückten, vielleicht auch manchmal schwierigen Leuten, im Vergleich zum schnellen Leben in der Stadt. Der Wert von Community und Zugehörigkeit hat mich in einer Zeit getroffen in der ich viel über diese Dinge nachdenke.
Ich bin viel umgezogen in meinem Leben, habe mir immer neue Freundesgruppen aufgebaut und das alles auch sehr genossen. Trotzdem, hat mir das letzte Jahr auch gezeigt, dass wahre Freundschaften zwar bleiben, es aber auch nicht immer einfach und selbstverständlich ist Freundschaften aufzubauen. Ich habe gemerkt wie viel es wert ist eine Community aufzubauen und sie zu pflegen. Nicht dass ich das zuvor nicht getan hätte, aber ich habe es manchmal vielleicht auch zu sehr als selbstverständlich gesehen.
Eine weitere Interessante Dynamik des Buches ist die Art des Protagonisten. Seine analytische Art die aber durch die persönlichen Beziehungen seines Lebens aufgebrochen wird, resoniert sehr mit mir.
Ein bisschen naiv ist das Buch technisch gesehen natürlich schon. Ein System, so wie es vom Protagonisten erstellt wird scheint mir mathematisch nicht möglich. Einerseits aufgrund der beschriebenen Technik, vor allem aber auch aufgrund des compunding Zufalls wenn man so viele nicht deterministische Events aneinanderreiht. Jedoch wird genau das ja auch immer wieder vom Protagonisten angemerkt. Naja, ganz realistisch ist es aber trotzdem nicht dargestellt.
Aber, das macht das Buch keineswegs schlechter. Es ist immernoch akkurat genug um glaubwürdig zu sein und hilft einfach der Erzählung und dem Konflikt des Protagonisten.
Ich wünschte ich hätte diesen Text früher geschrieben. Das Buch hat mich so sehr gepackt, doch jetzt, nach circa einem Monat, habe ich schon wieder einiges vergessen. So ist das halt. Sehr große Empfehlung an alle, auf jeden Fall! Over n’ out!